Was macht ein Barsoiwelpe aus dem Hause TURGAI ?!?

im Juni 2009

 

 

                                                                                                                                           von Marina Franz

 

Eigentlich könnte ich diese Information schon gleich damit beenden, dass ich hinschreibe a l l e s ! Aber es wäre zu einfach und es soll doch wenigstens beispielhaft als Warnung aufgeführt werden, was möglich ist. Der Fantasie des Einzelnen sind keine Grenzen gesetzt. Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten mit Welpen aus anderen Zuchtstätten sind – selbstverständlich - rein zufällig.

 

Ein Turgaiwelpe beginnt unmittelbar nach Eintritt in diese Welt – noch an der Nabelschnur hängend – die mütterliche Zitze zu suchen und zu saugen.  Zwei Wochen lang behält er dies so bei, lediglich unterbrochen von Schlaf. Solange sind Mensch, Haushalt und andere Hunde sicher. Danach beginnt er/sie – Augen und Ohren nun offen – die nähere Umgebung zu erkunden, spielt mit Geschwistern, kämpft mit ihnen. Dargereichtes Futter in Form von feinstem Rindertartar wird gierig verschlungen. Wenig später nimmt man anderes Futter aus der Schüssel. Kämpft und spielt weiterhin, klettert aus der Kiste, erledigt kleine und große Geschäfte nun schon vermehrt außerhalb derselben.

Nach einem Umzug in das neue Domizil – Wintergarten genannt – wird der Garten erobert. Die ersten gärtnerischen Fähigkeiten entwickeln sich.  Es werden Löcher gebuddelt, die Pflanzen können aber erst im Frühjahr eingepflanzt werden. Solange erhält man diese Löcher und Gräben, weitet sie aus, verbessert sie ständig. Noch vorhandene Graspflänzchen werden totgetrampelt, Hecken beschnitten. Holzscheite werden von A nach B getragen und ihre Form verändert. An Steinen muss man die kleinen Zähnchen schärfen, um die Geschwister besser beißen zu können.  Gitter fordern die Intelligenz der kleinen Banditen aufs äußerste heraus. Fest steht, solche Gitter sind nur deswegen auf der Welt, damit sie überwunden werden. Früher oder später gelingt der Ausbruch. Mit diebischer Freude macht man sich ans Werk und siehe da, die Hauswand sieht doch glatt aus wie neu. Schöne große Löcher zieren den Putz, man kann die Steine sehen. Die Resignation der Menschen resultiert darin, nun den ganzen Wintergarten zur Verfügung zu stellen, während die Gitter  entlang der Wände stehen. Nun hat man auch die von den erwachsenen Hunden so heißgeliebten Liegen zur Verfügung. Diese eignen sich gut zum Trampolinspringen (bis die Füße wegbrechen). Die große Liege wird gebissen, bis Stücke davon abgehen. Dann beginnt der Sport erst richtig. Kräftemessen ist angesagt. Wer schafft es, die Liege von links vorne nach rechts hinten zu ziehen. Die Teppiche werden aufgerollt, um zu sehen, was sich darunter verbirgt. 

Stets hungrig schlägt man, auf den Hinterbeinen stehend,  mit den Pfötchen nach der gebrachten Futterschüssel, bis sich ihr Inhalt über die Köpfe ergießt. Dauert es mal zu lange, klettert man in Windeseile über die Absperrung in die Küche, stellt sich hoch und zieht  die Schüssel von der Fensterbank zu sich herunter, bevor Frauchen danach greifen kann.  Sie – Frauchen – jubelt dann auch regelmäßig.

Hauskundeunterricht ist hochinteressant. „Fang die Maus“ ist ein wunderbares Spiel. Sie lauert nämlich regelmäßig auf dem Schreibtisch – darauf wartend, dass man sie am langen Schwanz mit Krawumm zu Boden zieht. Allerdings wehrt sie sich vehement, will man sie davon tragen. Schuhe dagegen kommen immer wieder gerne mit.  Spielsachen jeglicher Art werden über kurz oder lang zerlegt und genau untersucht, wie das Innenleben aussieht.

Es gibt welche, die wollen immer hoch hinaus. Sie findet man dann auf dem Küchentisch stehend, sich mit der Lampe beschäftigend. Oder nächtens, durch leise Klimpergeräusche geweckt, findet man einen solchen Welpen auf dem Schreibtisch stehend  und alle dort befindlichen Unterlagen studierend - vermutlich ein Kandidat für die Akademikerlaufbahn.

Nicht nur Gärtner ist man, nein auch Innenarchtikt. Sobald Frauchen alles schön gerichtet hat, schleppt man, unter Aufbietung großen Geschicks, frisch aufgelegte Decken in den Garten zum Lüften. Klettert man auf eine der Liegen, kann man mit den Vorderpfötchen bis auf den Kühlschrank reichen. Man zieht dann die dort stehenden Gummischuhe, die kleinen Gartengeräte,  Handschuhe, Sägen und Scheren herunter, verändert leicht ihr Aussehen und verteilt sie dann malerisch in Garten und Wintergarten.  Bei Schnee legt man sich am Hang eine kleine Rodelbahn an.  Ist der Schnee verschwunden, nimmt man die alten Äpfel und lässt sie runter rollen. Anschließend werden sie kaputt gemacht, der Vögel wegen, damit die es leichter haben, sie zu fressen.

 Auch Selbstversorger sind die Turgaiwelpen.  Zu Silvestermittag, das Welpenmittagessen war noch nicht serviert, im Haus alles still, beschäftigte man sich eingehend mit dem Kühlschrank, der den liebenswürdigen Bemühungen nicht lange standhielt.  Sesam öffne dich, und die Welpen waren im Schlaraffenland. Käse, Butter, Schinken, Paté, Eier, Wurst, Creme fraiche (Joghurt und Quark blieben unbeachtet stehen) fanden dankbare Abnehmer. Als Highlight entpuppte sich ein ordentliches Stück Rehrücken, feste eingepackt in Folie und Plastik. Der übriggebliebene Knochen war noch lange in der Lage, die Welpen zu beschäftigen. Und nicht nur das. Der Rehrücken, der als Teil des Silvestermenus vorgesehen war, beschäftigte auch die Menschen noch die halbe Nacht hindurch bzw. beschäftigte er sie eigentlich nicht, da er weder zubereitet noch gegessen werden musste. Es wurde nur viel darüber geredet und nachdem der erste Schrecken und Zorn vergangen, die Sauerei einigermaßen entfernt war, auch tüchtig darüber gelacht.

 

Inzwischen stellte sich heraus, dass es offenbar genetische Dispositionen für den Beruf Organisator und auch für den Sanitärbereich gibt.  Man erkennt das daran, dass es welche gibt, die sich intensiv mit Terminplanern beschäftigen und/oder Experimente mit Klobürsten im "Garten" durchführen. Wozu auch immer dies gut sein soll, Mensch kann es noch nicht erkennen.

Wahrscheinlich ist die Palette noch nicht komplett erkannt, die unsere Welpen so drauf haben. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.